Die Schaffung von Wohnmöglichkeiten für Arbeitskräfte erlebt derzeit eine Renaissance. Von Hotels an der Ostsee über Handwerksbetriebe im Münchner Umland bis hin zu mittelständischen Tech-Unternehmen im Main Gebiet entscheiden sich immer mehr deutsche Arbeitgeber dafür, ihre Mitarbeiter mit Wohnlösungen zu unterstützen.
Hochqualifiziertes und motiviertes Personal zu finden und zu halten ist für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Mitarbeiterwohnungen können ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb um die qualifiziertesten Fachkräfte sein. Durch das Angebot eigener Wohnungen steigern Unternehmen ihre Attraktivität, steigern die Mitarbeiterbindung und stärken den Arbeitsmarkt sowie die eigene Marke.
In städtischen Gebieten mangelt es oft an bezahlbarem Wohnraum. Aber auch im ländlichen Raum mangelt es an geeigneten Mietangeboten mit Gemeinschaftscharakter, insbesondere für Auszubildende, Berufseinsteiger und temporäre Projektmitarbeiter. Mitarbeiterunterkünfte können zur Lösung dieser Probleme beitragen.
Wie können betriebliche Wohnlösungen den Mitarbeitern helfen?
In einer Welt, in der hybride und mobile Arbeiten immer häufiger vorkommen, können Mitarbeiterwohnungen bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder Auszubildender aus dem In- und Ausland helfen. Temporäre Onboarding-Apartments können dazu beitragen, dass sich neue Mitarbeiter sofort wohlfühlen und der Einstieg in das Unternehmen reibungsloser und effizienter verläuft.
Mitarbeiterwohnungen können auch für Führungskräfte attraktiv sein, die projektbezogen an bestimmten Unternehmensstandorten arbeiten. Diese Mitarbeiter suchen tendenziell nach qualitativ hochwertigen Angeboten, die über die Anonymität eines Hotels hinausgehen.
Schließlich kann das Angebot von Mitarbeiterunterkünften und einer bezahlbaren Wohnung der Anreiz sein, den ein umworbener Bewerber mit hohem Potenzial braucht, um von einem Unternehmen als Arbeitgeber überzeugt zu werden.
Welche Vorteile bringen die Mitarbeiterwohnungen dem Arbeitgeber?
In vielen Fällen erwirtschaftet das Management der Wohnungen eine konstante, niedrige Rendite. Es ist auch möglich, bestehende Firmenflächen durch den Bau von Wohnräumen vor Ort einer neuen Nutzung zuzuführen. Mischnutzungskonzepte können auch die Beibehaltung bestehender Flächennutzungen ermöglichen. Unternehmen, die eigene Wohnräume zur Verfügung stellen, haben deutlich mehr Freiheiten bei der Gestaltung der Art und des Designs des Wohnraums und können ihn somit nach eigenen Vorstellungen entwickeln.
Mitarbeiterunterkünfte können auch für den Arbeitgeber vorteilhaft sein, da sie einen wichtigen Faktor bei der Bindung von Fachkräften darstellen. Viele Unternehmen versuchen beispielsweise oft, besonders wettbewerbsfähige Gehälter anzubieten, um hochqualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Aber was gibt es sonst noch? Durch die Investition finanzieller Mittel in Mitarbeiterunterkünfte macht das Unternehmen sich selbst und den Arbeitsplatz dauerhaft attraktiv und führt somit zur verstärkten Bindung seiner Mitarbeiter.
Zusammenarbeit ist der Schlüssel
Wie sollte ein Unternehmen bei der Umsetzung von Wohnraumlösungen für Mitarbeiter vorgehen? Die aktuellen Trends gehen alle in Richtung Kooperation und Kollaboration. Und die Möglichkeiten sind vielfältig!
Warum sollte man alleine Mitarbeiterwohnungen bauen, wenn es ein großartiges lokales Wohnungsunternehmen gibt, das über Fachwissen im Wohnungsbau und in der Wohnungsverwaltung verfügt? Oder vielleicht besteht die Möglichkeit, eine gemeinsame Initiative mit anderen Unternehmen in der Region zu starten. Der Zusammenschluss mit lokalen Unternehmen stärkt die Gemeinschaft, was sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
Fazit
Mitarbeiterunterkünfte sind sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber auf mehreren Ebenen von Vorteil. Es stellt nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal für die Gewinnung hochqualifizierter Arbeitskräfte aus dem In- und Ausland dar, sondern dient auch dem Arbeitgeber bei der Mitarbeiterbindung.
Sieben Fragen zur Mitarbeiterunterbringung
- Warum sollte mir als Arbeitgeber die Wohnsituation der Arbeitnehmer am Herzen liegen?
- Die Wohnungsmärkte in deutschen Städten sind sichtlich angespannt. Es besteht ein enormer Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Oft hilft ein finanzieller Ausgleich in Form von Lohnzuschlägen nicht weiter. Wenn Sie Mitarbeiterwohnungen anbieten, verschafft sich Ihr Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung und Bindung qualifizierter Fachkräfte. Mitarbeiterwohnungen erhöhen zudem die Attraktivität als Arbeitgeber und als Marke.
- Beispiel: Mit Arbeitnehmerunterkünften punkten Sie als öffentlicher Arbeitgeber über Tarifverträge für Fachkräfte hinaus / Stadtwerke und Verkehrsbetriebe.
- Können wir das erreichen, ohne ein echtes Immobilienverwaltungsunternehmen zu sein?
- Die kurze Antwort lautet: Ja! Denn es besteht keine Notwendigkeit, selbst Wohnungen zu bauen oder zu verwalten. Durch geschickte Kooperationen und die Zusammenarbeit mit zertifizierten Wohnungs- und Dienstleistungsunternehmen können Sie die Aufgaben, die außerhalb Ihres Kerngeschäfts liegen, problemlos bewältigen.
- Beispiel: Kurze Wege zum Service durch Überbauung von Parkplätzen in der Nähe Ihres Betriebsstandortes / überregionalen Logistikunternehmens.
- Wie können wir Mitarbeiterwohnungen bauen, wenn wir nichts über Wohnungen wissen?
- Dank der Kooperationsmöglichkeiten mit Generalunternehmern oder Wohnungsunternehmen ist dies auch kein Problem. Diese Unternehmen übernehmen die Planung, den Bau und teilweise sogar die Verwaltung der Wohnungen.
- Beispiel: Vertraglich gesichertes Wohnrecht bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft für Azubi-Wohnungen / Automobilhersteller in Süddeutschland.
- Brauchen wir eigenes Land, um darauf zu bauen?
- Die Verfügbarkeit von freiem Baugrundstück ist nicht unbedingt eine Voraussetzung für die Bereitstellung von Wohnraum für Mitarbeiter. Vielleicht hat ein örtliches Wohnungsunternehmen bereits Bestandsimmobilien in seinem Portfolio, die es Ihnen als Arbeitgeber durch Kooperationen und Nutzungsrechte zur Verfügung stellen kann.
- Beispiel: Wohnen in der Nähe des Arbeitsplatzes in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Wohnungsunternehmen / Hotel in einer touristischen Region an der Nordsee.
- Wir brauchen nur wenige Mitarbeiterwohnungen … lohnt sich der Aufwand?
- Auch hier gibt es eine Reihe guter Beispiele. Eine Möglichkeit besteht darin, mit anderen Arbeitgebern vor Ort zusammenzuarbeiten, um etwas zu erreichen, das für das Projekt wirtschaftlich sinnvoll ist. Für die Anbahnung dieser Zusammenarbeit können Sie sich auch an einen Wirtschaftsverband oder die Industrie- und Handelskammer (IHK) wenden. Alternativ können Sie sich einfach die benötigte Anzahl an Wohnungen im Bestand eines örtlichen Wohnungsunternehmens sichern.
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- Beispiel: „Teamlösungen“ durch Gründung einer Wohnungsgenossenschaft mit anderen Arbeitgebern / In einer Metropole oder einem großen Vorort.
- Werden wir in der Lage sein, genügend Wohnungen zu bauen?
- Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie Ihr gesamtes Personal unterbringen. Es reicht aus, einfach mit den dringendsten Mitarbeitern zu beginnen. Sie können Mitarbeiterunterkünfte auch nur auf Zeit im Rahmen des Onboarding-Prozesses für überregionale Fachkräfte, Auszubildende oder für kurzfristig benötigtes Personal anbieten. Nach Abschluss der Ausbildung oder des Projekts kann der Mitarbeiter umziehen und die Wohnung steht somit jemand anderem zur Verfügung.
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- Beispiel: Wohnangebote im ländlichen Raum in umgebauten Bauernhäusern – insbesondere zur Probezeit / Familienbetrieb der Fertigungsindustrie.
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- Aber … Firmenwohnungen sind doch keine neue Lösung, oder?
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- Stimmt, aber heute ist es anders. Im Gegensatz zu den fabrik-ähnlichen Siedlungen des 19. und 20. Jahrhunderts sind die heutigen Projekte kleiner und bedarfsorientierter. Dies ermöglicht jedem Unternehmen, unabhängig von Größe, Region oder Branche, sich im Bereich der Mitarbeiterwohnungen zu engagieren. Es gibt auch mehr Möglichkeiten für diejenigen, die sich die Last des Bauens nicht leisten möchten, zum Beispiel die Nutzung von Kooperationen und Nutzungsrechten zur Erreichung ihrer Ziele.
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- Beispiel: Große Wohnungen für ausländische Fachkräfte planen, die ihre Familie mitbringen möchten / Mittelständisches Tiefbauunternehmen in Rhein/Main.
Autoren:
People Mobility Alliance